Ligurien 2006

Dem Winter entfliehen

In der Schweiz kommt nochmals der Winter zurück, wir sehnen uns nach Sonne und Wärme. Bei der Zubereitung eines Tomatensalates mit Olivenöl aus Ligurien, entspringt die Idee - die Herkunft dieses Öls mal zu erkunden. Endlich ist es Mittwochmorgen, und wir sind bereits um 06:15 Uhr startklar, es ist frisch mit 1°C und einem neuen Schneeschaum auf den Wiesen. Wir kommen zügig auf der Autobahn A13 Richtung Chur voran, und legen bereits einen ersten Halt in der Viamala Schlucht ein - es ist bitterkalt und eisig. Schnell weiter in den Süden, auf der Fahrt beschliessen wir kurzfristig, noch Freunde in Tenero zu besuchen. Sie wohnen auf dem Campingplatz "Lido Mappo", wo wir einen ergiebigen z'Morge-Brunch geniessen und noch etwas Fachsimpeln. Gegen Mittag brechen wir auf, und fahren gezielt der Sonne entgegen, welche uns nach dem Monte Ceneri bereits begrüsst. Das Verkehrsaufkommen ist erträglich, sogar um Mailand herum läuft es gut. Wir erreichen bei Imperia das Meer und finden einen grossen Stellplatz, wo wir gerade noch den letzten Platz ergattern können.

Stellplatz am Meer

Nach einer ruhigen Nacht beginnt der Tag für uns um 07:00 Uhr, wir spazieren am Meer entlang bei 14°C, schiessen noch ein paar Fotos und planen die Weiterfahrt. Das Ziel soll ja San Lorenzo sein, wo unser Olivenöl herkommt - da wollen wir die Olivenhaine und die Mühle suchen. Wir finden auf unserer Fahrt "Santo Stefano al Mare" eine wunderschöne Hafenanlage - bereits sonnen sich einige Mutige auf den Felsen im Meer. Unser nächstes Ziel ist der Camperpark Oasi in Diano Marina, wo wir einen Übernachtungsplatz finden. Der Platz ist bereits gut besetzt - der Platzwart gibt uns aber zu verstehen, dass über Ostern jeweils der Platz "übervoll" belegt ist. Darum ist es verboten, während dieser Zeit auf dem Platz die Omnistore auszufahren - Tische und Stühle aufstellen ist gerade noch so toleriert. Im Dorf Diano Marina finden wir eine feine Bäckerei.

Camper Par Oasis in Diano Marina

Wunderbar ausgeschlafen erwachen wir um 07:30 Uhr - heute hat es Wolken am Himmel, eine Meldung aus der Schweiz besagt, dass es heftig regnet. Wir lösen Bus Tickets und fahren mit dem öffentlichen Bus nach Imperia, wollen wir doch mal schauen, wo unser Öl herkommt. In Imperia suchen wir den Laden "San Lorenzo", welcher unser Olivenöl vertreibt. Weit und breit sind keine Öl Haine zu sehen, und auch eine Fabrikation von Olivenöl ist nicht in Sichtweite. Die Verkäuferin im Laden San Lorenzo gibt uns zu verstehen, dass die Produktion weiter hinten im Tal sei - und dort keine Besichtigung stattfinden kann, im Ort gibt es aber ein Öl Museum............. . Etwas frustriert erwerben wir doch nochmals Olivenöl und Aceto für unsere Daheimgebliebenen, und suchen das erwähnte Ölmuseum. Das "Museo dell'Olivo" ist wirklich sehenswert, zeigt es doch alte Techniken der Olivenverarbeitung, Gefässe und Werkzeuge für die Produktion. Zurück auf dem Camper Park - der ist jetzt wirklich randvoll.

Lädele

Trotzdem dass der Platz randvoll ist, haben wir herrlich geschlafen - der Platz ist in Hanglage und mit vielen Bäumen versehen. Samstag ist Markt in Diano Marina, da wollen wir hin go Lädele, aber leider sind die Geschäfte um Mittag geschlossen. Wir satteln die Fahrräder und finden eine herrliche, autofreie Küstenstrasse bis nach Imperia alles dem Meer entlang. Leider beginnt es bei der Rückfahrt zu regnen, und wir erreichen unser Mobil total durchnässt - heute ist nicht unser Tag. Mit selber gekochten Tagliatelle mit Diavolo Sauce, Salat und einem feinen Lambrusco beschliessen wir diesen Tag in unserer Eura.

Bahnfahrt nach Monaco

Wir haben uns Bahn-Tickets besorgt, darum ist bereits um 7:00 Uhr Tagwache. So sind wir ½ Stunde zu früh auf dem Bahnhof in Diano Marina - und besteigen prompt den falschen Zug, einen Bummler. Darum steigen wir in Imperia wieder aus, und warten auf unseren Intercity Zug mit den nummerierten Sitzplätzen - hätte uns eigentlich einfallen sollen, ein Zug in Italien ist bestimmt nie zu früh. So erreichen wir nach einer gemütlichen Fahrt Monte Carlo, es verschlägt uns gleich die Sprache bei so viel Pomp und Luxus auf einem Haufen. Alles ist so clean, sauber und aufgeräumt und nur das modernste Material wird verwendet. Wir marschieren an den Hafen, wo die millionenteuren Yachten durch X-Personal und Buttler gepflegt und gehegt werden. In einem Hafentake-away vertilgen wir einen kleinen Imbiss für bescheidene €35.00. Das Casino muss man natürlich auch besucht haben, wir begnügten uns mit einer Aussen Ansicht und genehmigten uns auf dem Platz davor je einen Cappuccino und einen Häägen-Datzs Eiscoup für weitere €30.00. Ein Aufstieg zum "Jardin exotique" belohnte uns mit einer atemberaubenden Rundsicht und Aussicht auf Monte Carlo. Den Eintritt pro Person von €6.90 haben wir uns erspart, können doch Kakteen auch in freier Natur beobachtet werden. Der schöne Tag geht zu Ende und wir fahren mit dem diesmal richtigen Zug zurück nach Diano Marina, schade dass die Fahrt durch zahlreiche Tunnels führt, sodass die wunderbare Aussicht verwehrt bleibt.

Imperia

Heute ist der Himmel wieder mal bedeckt, so brechen wir mit den Fahrrädern und Regenschutz Richtung Imperia auf. Die Stadt ist wie ausgestorben, kein Verkehr, alle Geschäfte geschlossen - so fahren wir weiter nach Porto Maurizio, wo uns direkt am Meer eine feine Pizza anlacht. Ohne Regen - es scheint sogar die Sonne - fahren wir zurück nach Diano Marina, und bereiten unsere Eura für die Heimfahrt vor.

Heimfahrt

Eine erlebnisreiche und wunderschöne Reise geht zu Ende, unsere Eura bringt uns schadlos ans Ziel, schöne Erinnerungen bleiben.

Ligurien ist eine reizvolle Gegend, wir kommen bestimmt wieder.

Letzte Aktualisierung Sonntag 12. Mai 2024

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